Was machst du, wenn dein Kunde
unterschrieben hat?
Bist du höflich und machst noch ein
bisschen Small-Talk, bevor du die
Wohnung deines Kunden wieder
verlässt - oder gehörst du eher
dieser Fraktion an …?
Du stehst auf, verabschiedest dich
und verlässt fluchtartig die Wohnung
deines Kunden?
Ok, die Frage ist fies – sehe ich
ein!
Eigentlich will ich gar nicht
wissen, ob du höflich oder auf der
Flucht bist.
Es ist beides falsch!
Ich will wissen, ob du deinen Job
richtig machst. Ich will wissen, ob
du deinen Kunden nach Empfehlungen
fragst. Denn, tust du das nicht,
bist du nach den 200 Kunden aus dem
letzten Beitrag arbeitslos! Das
Problem:
Leider wird diesem Thema viel zu
wenig Beachtung geschenkt.
Selbst erfahrene Profis, die diesen
Job schon viele Jahre machen, übersehen
diesen wichtigen Teil der
Verkäufertätigkeit ganz gerne mal!
Wenn du mich fragst, nicht besonders schlau.
Denn, deine
Vorteile von einer Empfehlung
liegen auf der Hand!
Dein erster Vorteil:
Dein Besuch bei einem Interessenten,
der auf eine Empfehlung hin zustande
gekommen ist, endet häufig mit einem
schnellen Vertragsabschluss. Das
bedeutet für dich schnelles Geld für
wenig Arbeit.
Bedenke,
dass du diesen Kunden nicht erst von
dir zu überzeugen musst, bevor du
ihm die Versicherung verkaufst.
Das hat der Empfehlungsgeber schon
für dich übernommen!
Du brauchst dem Kunden wirklich nur
noch die passenden Versicherungen zu
verkaufen.
Normalerweise brauchst du vier bis
fünf Termine, bis dein Kunde endlich die
Versicherungen bei dir abschließt.
1. Besuch: Kennenlernen und
Datenaufnahme
2. Besuch: Erste Angebote
präsentieren
3. Besuch: Nachgebesserte Angebote
unterbreiten
4. Besuch: Abschluss der Verträge
5. Besuch: Kündigung der alten
Verträge
Bist du aber weiterempfohlen worden,
kannst du den ersten und zweiten
Besuch schon am Telefon erledigen.
Damit sparst du fast 50 Prozent der Zeit!
Denn, du kennst bereits das erste
Anliegen deines Kunden und kannst
direkt mit einem passenden Angebot
zu ihm kommen.
Mit einer Datenaufnahme sorgst du bei
Empfehlungen nur noch für weiteres
Geschäft. Deinen ersten Vertrag
schreibst du aber schon beim zweiten
Termin!
Schneller geht’s nun wirklich nicht,
oder?
Ganz, ganz wichtig!
Das "am Telefon erledigen" solltest
du nur bei Empfehlungen machen.
Denn, da hat sich der
Empfehlungsgeber bereits für dich
eingesetzt.
Dein Kontakt hat also schon ein Bild
von dir und kennt dich ein wenig.
Dein zweiter Vorteil:
Anzeigen und Werbung kosten sehr
viel Geld. Eine Empfehlung kostet
dich nichts!
Du kommst einfach nicht
billiger an neue Kunden dran, als
durch gute Empfehlungen.
Denn, für eine Empfehlung brauchst
du kein Geld auszugeben.
Du bekommst
sie kostenlos – einfach, weil dein
Kunde mit dir zufrieden war. Das
Beste:
Es ist so einfach, neue Kunden über
Empfehlungen zu werben!
Deshalb ist das hier vollkommen
Banane:
Wenn der Kunde den Vertrag
unterschrieben hat, scheinen viele
Vermittler auf der Flucht zu sein.
Der Kunde könnte es sich doch noch
anders überlegen ;-) Sie verlassen
die Wohnung des Kunden in einer
Geschwindigkeit - noch schneller und
sie würden die Schallmauer
durchbrechen.
Lassen wir den Scherz mal beiseite.
Aus einem, mir unerfindlichen
Grund, fragen die meisten Verkäufer
gar nicht erst nach den
Empfehlungen.
Warum eigentlich nicht? Es kann doch
nichts passieren.
Selbst die schlechteste Formulierung
ist immer noch besser, als gar nicht
zu fragen!
Wenn du den Kunden
anbetteln würdest, was so ziemlich
das Falscheste wäre, das du tun
könntest, ist das immer noch besser,
als gar nicht zu fragen.
Mein Tipp an dich:
Frag den Kunden! Egal, wie du es
anstellst – frag jeden Kunden nach
Empfehlungen. Sprich jeden Kunden
aktiv darauf an.
Aber versuch nicht,
ihn mit irgendwelchen Techniken zu manipulieren!!!
Es gibt zig Bücher darüber, wie man
den Kunden so bearbeitet, dass er
nicht mehr anders kann, als Name und
Nummer eines potenziellen
Interessenten auszuspucken. Meist
führen diese Techniken aber eher
dazu, dass der Kunde dicht macht und
dich eben nicht mehr
weiterempfiehlt. Denn, um diese
Techniken umzusetzen muss man es
richtig rüberbringen können. Das
geht meistens in die Hose und
bewirkt das Gegenteil.
Dass das auch ohne solche Techniken,
Manipulationen und Tricks
funktioniert, das zeige ich dir
jetzt – in nur 3,5 Schritten!
Ich gebe dir jetzt eine
erfolgserprobte Methode mit auf den
Weg, wie du gezielt nach
Empfehlungen fragen kannst.
Keine Tricks, keine Manipulation und
fast keine Techniken …
Schritt 1 auf dem Weg zu
deiner Empfehlung!
Wenn du mit deiner Beratung fertig
bist und eigentlich gehen möchtest,
bleib noch fünf Minuten sitzen.
Bitte deinen Kunden um ein Feedback.
Frag deinen Kunden, ob er mit deiner
Beratung zufrieden war und was er an
deiner Stelle anders machen würde.
-
"Lieber Kunde, bevor ich jetzt nach
Hause fahre, habe ich noch eine
Frage, die mir unter den Nägeln
brennt.
Wir haben jetzt ein paar Stunden
miteinander verbracht und mich würde
nun brennend interessieren - waren
Sie mit meiner Beratung zufrieden?
Was kann ich noch verbessern?"
Keine Angst, dein Kunde wird dir
jetzt nicht direkt antworten können.
Das liegt schlicht und ergreifend an
der Trägheit des menschlichen
Gehirns. Dein Kunde kann nicht so
schnell von Versicherungsverkauf,
vielen Informationen und Abschluss
auf Lob und Kritik umschalten.
Deshalb, hilf ihm dabei, indem du
ihm ein paar Beispiele aufführst,
die er kritisieren könnte.
Ganz wichtig: Du brauchst die
Kritik! Nur dann wirst du besser!
Du könntest deinen Kunden zum
Beispiel fragen, wie er die
Aufbereitung deiner Unterlagen, dein
Auftreten oder auch deine fachliche
Kompetenz empfand. Gib ihm eine
Hilfestellung!
Kleiner Tipp:
Die Kritik, die du nun bekommst -
nimm sie dir zu herzen!
Rechtfertige dich nicht, widerlege
sie nicht und diskutiere vor allem
nicht mit deinem Kunden.
Nimm die Kritik hin, wie ein »Mann«!
Auch, wenn es wehtut – du ziehst
daraus deine Empfehlung und erfährst
nebenbei, wie du besser werden
kannst! Und wenn du mit einem
Kritikpunkt nicht klarkommst, frag
nach, wie dein Kunde das gemeint
haben könnte. Das zeigt ihm, dass du
seine Kritik wertschätzt und
erläutert dir, was der Kunde mit
seiner Aussage wirklich gemeint hat.
Der 2. Schritt
Wenn du ein bisschen Lob und Kritik
eingeheimst hast, führe das Gespräch
fort …
»Lieber Kunde, danke für die Kritik
und das Lob. Ich werde mir beides zu
Herzen nehmen.
Ich wäre Ihnen aber dankbar, wenn
Sie Ihren Freunden nichts von
Kritikpunkt 1, 2 … (diese musst du
mit der Kritik ersetzen) erzählen
würden. Diese Dinge werde ich
ändern. Ihre Freunde werden davon
gar nichts mitbekommen.
Wenn Sie ihren Freunden aber
unbedingt von meinen guten Seiten
erzählen wollen …
Dann wäre ich Ihnen nicht böse!
(Zwinker, lächel, übertreib … Lass
es einfach lustig rüber kommen.)
Ich komme in den nächsten Tagen
sowieso noch mal vorbei, um Ihnen
Ihre Policen vorbei zu bringen.
Vielleicht fällt ihnen bis dahin
jemand ein, der auch ...
(Jetzt kommt es auf den Grund an,
weswegen du überhaupt zum Kunden
gekommen bist. Füge hier den Grund
ein, weshalb der Kunde deine
Beratung wollte. Zum Beispiel: Geld
sparen, Unterlagen, Rente,
Nachwuchs, Jobwechsel,
Eigentumserwerb usw.)
… (Nachwuchs bekommen) hat und
deswegen einen guten Rat in Sachen
Versicherungen gebrauchen kann. «
Klar, das Ganze klinkt jetzt hier
ein bisschen gekünstelt.
Formulier dieses Gespräch einfach
auf deine Mundart um und es wird
funktionieren. Was aber viel
wichtiger ist:
Ist dir bis jetzt etwas aufgefallen?
Genau genommen hast du bis jetzt
noch gar keine Empfehlung bekommen –
oder gar danach gefragt?
Richtig, bis jetzt hast du nur die
Vorarbeit geleistet!
Aber,
die Empfehlung angesprochen, hast du
schon. Denn, du hast deinen Kunden
schon mal auf den nächsten Termin
vorbereitet. Du hast ihm nett
gesagt, was du von ihm erwartest.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass
man Kunden nicht direkt „zwingen“
soll mit Namen und Nummern
rauszurücken. Weit mehr Erfolg hatte
ich,
wenn ich das Empfehlungsgespräch auf
zwei Termine verteilt und den ersten
Termin, quasi als Vorbereitung auf
den Zweiten, genutzt habe.
Zwar hat man mir gepredigt,
ich solle bei jedem Termin nach
Empfehlungen fragen – aber die
folgende Vorgehensweise hat sich
halt einfach bei mir bewährt.
Grundsätzlich habe ich den Kunden
immer nur dann auf die Empfehlungen
angesprochen, wenn er gekauft hat.
Auf diese Weise konnte ich mir
ziemlich sicher sein, dass er mit
meiner Beratung zufrieden war – was
definitiv eine Grundvoraussetzung
für viele gute Empfehlungen ist.
Auch ergibt sich mit dem Abschluss,
die Gelegenheit für einen zweiten
Termin ganz automatisch. Denn, dein
Kunde braucht noch die Polizzen zu
seinen Versicherungen.
Die bringst du ihm
selbstverständlich persönlich
vorbei. Und wenn du sowieso schon
mal da bist, heftest du sie auch
gleich ordentlich für ihn ab.
Das ist eine echte
Win-win-Situation. Dein Kunde kann
dich noch mal mit Fragen löchern,
während du die Gelegenheit hast, von
ihm Empfehlungen zu ziehen.
Wenn du also deinen nächsten Vertrag
fertigmachst, vergiss nicht,
unbedingt deine Agentur als
Empfänger anzugeben.
Das lässt sich prima als besonderen
Service verkaufen!
Und das heißt für dich:
Wieder ein Pluspunkt, den dir dein
Kunde hoch anrechnen wird.
Wieder ein Pluspunkt, der dich
deinem Ziel näher bringt.
Wieder ein Pluspunkt, auf dem Weg zu
deiner Empfehlung.
Und der 3.
Schritt
Wenn dein Kunde dich mit Fragen
durchgelöchert hat und du eher einem
schweizer Käse ähnelst, als einem
Vertreter - dann kommst du auf den
eigentlichen Grund für deinen Termin
zusprechen. Hol dir deine
Empfehlung!
»Lieber Kunde, sind alle Klarheiten
beseitigt?
Erinnern Sie sich noch? Ich hatte
Ihnen bei meinem letzten Besuch
versprochen, dass ich Ihnen nicht
böse bin, wenn Sie Ihren Freunden
von meinen guten Seiten erzählen.
Wer ist Ihnen in den letzten Tagen
denn eingefallen, dem wir davon
erzählen können?
Da ich sowieso grade hier bin,
können wir dort kurz anrufen und
nachfassen. «
Ganz wichtig! Es geht um jetzt und
hier!
Nicht morgen, nicht übermorgen –
sondern jetzt. Und wenn der Kunde
fragt » was jetzt? «, dann muss von
dir mit fester Stimme ein
selbstverständliches » Na, klar! «
kommen.
Jetzt musst du dir deiner Sache
sicher sein. Es muss so beim Kunden
wirken, als sei das doch
abgesprochen gewesen und du hättest
fest mit den Telefonaten gerechnet.
Ich weiß, dieses Vorgehen ist forsch
– aber meistens wirksam!
Es kann aber auch passieren, dass
dein Kunde die Telefonate einfach
ablehnt. In diesem Fall solltest du
deinen Kunden fragen, warum er das
nicht will.
Und das ist
Schritt Nummer 3,5
Du könntest die Frage etwa so
formulieren …
»Lieber Kunde.
Sie haben sich bei mir abgesichert –
waren mit meiner Beratung im Großen
und Ganzen zufrieden und haben auch
von meiner Person einen – denke ich
– guten Eindruck gewonnen.
Was Sie nicht wissen, ist,
wie beispielsweise Ihre (Freunde,
Kinder, Verwandte, Familie etc.)
versichert sind. Sie wissen es
zumindest so lange nicht, wie Sie
sie nicht danach gefragt haben.
Vielleicht bezahlen die viel zu viel
für ihre Versicherungen, vielleicht
sind sie total unzufrieden mit ihrem
Vertreter oder haben ganz einfach
Versicherungen abgeschlossen, die
deren Bedarf nicht entsprechen.
Wie ich arbeite, wissen Sie jetzt.
Mit meiner Arbeit waren Sie bis
jetzt zufrieden - haben Sie
zumindest gesagt. Deshalb verstehe
ich nicht so ganz:
Was spricht denn dagegen, mich
weiter zu empfehlen? «
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie
dein Kunde jetzt reagiert.
Entweder, er stimmt dir zu, oder er
lehnt trotzdem ab. In beiden Fällen
solltest du behutsam weiter machen!
Die 1. Möglichkeit: Dein Kunde
stimmt dir zu!
Dein Kunde entgegnet dir so etwas
wie:
»Eigentlich haben Sie ja recht. ....
«.
Darauf hin, solltest du ihn fragen,
ob es denn schon jemanden gäbe, den
ihr jetzt zusammen anrufen könntet.
Die 2. Möglichkeit: Dein Kunde lehnt
trotzdem ab!
In diesem Fall solltest du dich zu
allererst und vor allem sofort für
deine „Forschheit“ entschuldigen.
Sicher wird dieser Kunde mit einer
Empfehlung schon mal auf die Nase
gefallen sein und es deshalb erst
mal ablehnen, dich weiter zu
empfehlen.
Da kannst du dich auch auf den Kopf
stellen – dein Kunde wird dich heute
nicht weiterempfehlen. Das Einzige,
was du in diesem Fall machen kannst:
Zeig Verständnis für seine Situation
und dräng ihn nicht weiter. Gib ihm
aber zu verstehen, dass seine
Empfehlungen bei dir immer
willkommen sind. Ein Beispiel für
dieses Gespräch:
»Verzeihung lieber Kunde, ich war
etwas forsch. Manchmal gehen einfach
die Pferde mit mir durch.
Ich weiß, dass man gerade bei
Versicherungen mit seinen
Empfehlungen lieber vorsichtig sein
sollte. Es fällt immer auf einen
selbst zurück, wenn der Vertreter
bei einem empfohlenen Kunden Mist
baut. Aber lieber Kunde,
Sie haben die Qualität meiner Arbeit
jetzt am eigenen Leib mitbekommen.
Wenn sich also irgendwann mal wieder
jemand über seine Versicherung
aufregt - denken Sie dann an mich
und geben ihm meine Nummer? …«
Normalerweise wird dein Kunde diese
Frage nicht verneinen. Denn, dieses
kleine Stückchen Demut löst bei
deinem Kunden eine Art Mitgefühl
aus. Normalerweise…!
Ich würde dich belügen, wenn ich dir
erzählen würde, dass das immer
klappt - du immer Empfehlungen von
jedem Kunden bekommst. Leider wird
es immer Menschen geben, die dich
einfach nicht weiterempfehlen
wollen.
Das musst du wohl oder übel
hinnehmen.
Es ist aber nicht selten
vorgekommen, dass grade diese Leute
mich später angerufen und mir
mitgeteilt haben, dass die Familie
XY mal meine Hilfe gebrauchen
könnte.
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